„Heute hier, morgen dort“ heißt es in einem bekannten Lied von Hannes Wader. So ähnlich geht es auch Pastor*innen, die als „Springer im Pfarrdienst“ häufig ihre Einsatzorte wechseln. Sie haben in der Regel keine feste Pfarrstelle in einer Kirchengemeinde, sondern werden für Vertretungsdienste bei längeren Krankheitsfällen oder Elternzeiten von Pastor*innen und bei Vakanzen von Pfarrstellen im gesamten Kirchenkreis eingesetzt. Die „Springerpastor*innen“ springen dort ein, wo sie am nötigsten gebraucht werden.
Auch für Pastor*innen zeichnet sich für die kommenden Jahre ein Fachkräftemangel ab. Schon jetzt sind freie Pfarrstellen länger vakant und schwerer wiederzubesetzen. Seit gut zwei Jahren gibt es auch deshalb für jeden Kirchenkreis in der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers eine „Springer-Pfarrstelle“, die aus Mitteln der Landeskirche finanziert wird. Superintendent Hannes Meyer-ten Thoren aus Melle ist dankbar, dass die Landeskirche bereit ist, eine solche Stelle für die nächsten fünf Jahre im Kirchenkreis Melle-Georgsmarienhütte einzurichten und zu finanzieren.
Mit Pastorin Petra Rauchfleisch konnte zum 1. Mai 2020 auch die erste Besetzung erfolgen. Sie ist keine Unbekannte im Kirchenkreis. Im November 2015 wechselte die geborene Osnabrückerin in den Kirchenkreis Melle-Georgsmarienhütte und kehrte damit privat und beruflich zu ihren Wurzeln zurück. Sie übernahm verschiedene Vertretungsaufgaben in Georgsmarienhütte, Dissen, Buer und Neuenkirchen. Im Jahr 2018 war sie in Bad Iburg gemeinsam mit dem katholischen Kollegen Michael Göcking für den Beitrag der Kirchen auf der Landesgartenschau verantwortlich.
Pastorin Rauchfleisch wohnt mit ihrem Mann in Georgsmarienhütte und freut sich auf die neue Aufgabe. „Als Springerpastorin kann ich vor allem die Aufgaben tun, die mir an meiner Arbeit als Pastorin Freude machen und wichtig sind“, sagt Petra Rauchfleisch. „Man begegnet vielen Menschen, bekommt interessante Einblicke in Gemeinden, kann in verschiedenen Orten Gottesdienste halten und Menschen seelsorglich begleiten“, nennt die Theologin die reizvollen Aufgaben ihrer neuen Stelle. „Pastorin Rauchfleisch hat schon in den zurückliegenden Jahren gezeigt, dass sie eine Bereicherung für den Kirchenkreis ist“, sagt Superintendent Hannes Meyer-ten Thoren. „Ich freue mich, dass Pastorin Rauchfleisch bereit ist, diese Stelle zu übernehmen. Sie ist eine erfahrene und kompetente Seelsorgerin mit Liebe zu den Menschen. Auch Verantwortungsbereitschaft und die nötige Flexibilität sich immer wieder neu auf veränderte Situationen und Menschen einzustellen, bringt sie für diese Aufgabe mit“, sagt der Superintendent über die erste Springerpastorin im Kirchenkreis.
Ihre Mitarbeit in der Kirchengemeinde Melle-Neuenkirchen hat sie zum 1. Juni an ihre Kollegin Pastorin Susanne Dremel-Malitte aus der Kirchengemeinde Hoyel abgegeben. In der St. Mauritius Kirchengemeinde Dissen wird sie noch bis zu einer Nachfolgeregelung tätig bleiben.