Pressemitteilung der unabhängigen Aufarbeitungskommission für Fälle sexualisierter Gewalt in der Kirchengemeinde Oesede in den Jahren 1972-74

Nachricht Hannover, 16. Februar 2024

Pressegespräch am 27. Februar, um 12.30 Uhr im Hannover Congress Centrum

Fachstelle Sexualisierte Gewalt
Information und Unterstützung: www.praevention.landeskirche-hannovers.de

Seit dem 1.9.2022 hat eine unabhängige Aufarbeitungskommission die Fälle sexualisierter Gewalt in der Kirchengemeinde Oesede in den Jahren 1972 bis 1974 untersucht. Sie ging dabei auch der Frage nach der Verantwortungsübernahme und Angemessenheit des Umgangs von Verantwortlichen der beteiligten kirchlichen Stellen mit den Tatvorwürfen nach.
Ihren Abschlussbericht stellt die Kommission am Dienstag, 27. Februar 2024, presseöffentlich vor:
 

Pressegespräch am Dienstag, 27. Februar 2024, um 12.30 Uhr im Hannover Congress Centrum (HCC), Neuer Saal, Theodor-Heuss-Straße 1-3, 30175 Hannover

Für die Teilnahme bittet die Kommission Journalistinnen und Journalisten um eine vorherige Anmeldung (Name, Medium, Funktion) bis zum 22. Februar 2024 an:
christa.paul-aufarbeitungskommission@posteo.de
wolfgang.rosenbusch-aufarbeitungskommission@posteo.de

Ein Livestream des Pressegesprächs ist nicht vorgesehen; auch eine Live-Übertragung durch Medien ist nicht möglich.

Hinweis für Medienanfragen:

Anfragen im Vorfeld der Pressekonferenz richten Sie bitte an

Hintergrund
Eine betroffene Person hat im Oktober 2021 an ihr verübte sexualisierte Gewalt öffentlich gemacht, die sie in den Jahren 1972-1974 in der Kirchengemeinde Oesede erlebt hat.
Das Landeskirchenamt der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers hat auf Antrag des Kirchenkreises Melle-Georgsmarienhütte, zu dem die Kirchengemeinde Oesede gehört, zum 01.09.2022 eine unabhängige Aufarbeitungskommission für eine individuelle und institutionelle Aufarbeitung der Ereignisse beauftragt. Der Aufarbeitungsbericht wird ohne vorherige Kenntnisnahme der Landeskirche Hannovers veröffentlicht.
Gegenstand der Aufarbeitung sind Fälle sexualisierter Gewalt in der Kirchengemeinde Oesede in den Jahren 1972-74 und mögliche weitere Taten der beschuldigten Person, die im fraglichen Zeitraum Diakon in Ausbildung war.
Ebenso geht es um die Frage nach der Verantwortungsübernahme und Angemessenheit des Umgangs von Verantwortlichen der beteiligten kirchlichen Stellen mit den Tatvorwürfen zu verschiedenen Zeitpunkten, an denen die Taten bekannt wurden. Weiter sind der Umgang mit den betroffenen Personen, soweit sie bekannt sind, sowie die Umstände, Strukturen und andere Faktoren Gegenstand der Aufarbeitung, durch die die Fälle sexualisierter Gewalt ermöglicht oder erleichtert wurden. Auch im Blick sind die Feststellung der jeweils bestehenden rechtlichen Regelungen innerhalb der Landeskirche zu den vorgenannten Zeitpunkten, eine Prüfung der erfolgten Reaktionen der jeweiligen Entscheidungsträger und die Frage, ob Folgetaten durch abweichendes rechtliches und/oder tatsächlich zulässiges Verhalten vermeidbar und/oder erschwert gewesen wären.
Die Mitglieder der Kommission sind:

  • Prof. Dr. Christa Paul, Hamburg; Professorin für Praxis der Sozialen Arbeit, Northern Business School Hamburg, Studiengang Soziale Arbeit; als Dipl. Sozialpädagogin war sie von 1996 bis 2018 Mitarbeiterin der Beratungsstelle Allerleirauh, Hamburg, Beratung – Prävention – Fortbildung bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend. Sie war Mitglied der Expertengruppe im Projekt »Wissen Teilen« im Bistum Hildesheim und hat an der Aufarbeitung der Evangelische Geschwisterschaft e.V. mitgewirkt.
  • Wolfgang Rosenbusch, Hannover; Vorsitzender Richter am Landgericht Hannover a.D.; 2021 untersuchte er im Auftrag des Bistums Hildesheim Fälle von sexualisierter Gewalt durch einen verstorbenen Geistlichen.
  • Heinz-Wilhelm Brockmann, Osnabrück (beratend), Staatsekretär a.D.; er war Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und gehört zu den Begründern der Zeitschrift Publik Forum. Heute ist er Mitglied in der Steuerungsgruppe für das Schutzkonzept im Bistum Osnabrück.

 

Prävention Sexualisierter Gewalt